L'Évangile selon Saint Jean - Livre Biblique expliqué

Das Evangelium nach Johannes – Bibelbuch erklärt

Das Johannesevangelium ist eines der vier Evangelien des Neuen Testaments und zeichnet sich durch seinen tiefgründigen theologischen Stil und die einzigartige Darstellung des Lebens und Wirkens Jesu Christi aus. Dieses Evangelium ist für seine kraftvollen Reden und reichen Symbolik bekannt und offenbart Jesus als das fleischgewordene Wort, den Sohn Gottes, der der Menschheit Licht und ewiges Leben bringt. Hier finden Sie eine ausführliche Erklärung dieses Evangeliums aus katholischer Sicht:

Das Evangelium nach Johannes – Bibelbuch erklärt

Ich – Autor und Kontext

Das Johannesevangelium wird traditionell dem Apostel Johannes, dem „geliebten Jünger“, zugeschrieben. Es wurde gegen Ende des 1. Jahrhunderts, wahrscheinlich in Ephesus, verfasst und richtet sich an eine christliche Gemeinschaft, die ihr theologisches Verständnis von Jesus vertiefen möchte. Im Gegensatz zu den synoptischen Evangelien (Matthäus, Markus und Lukas) konzentriert sich Johannes auf die spirituellen und göttlichen Aspekte Jesu und bietet eine andere Perspektive auf seinen Dienst.

II – Der Prolog: Das fleischgewordene Wort

Der Prolog des Johannesevangeliums (Johannes 1,1-18) ist eine der berühmtesten Aussagen der christlichen Theologie. Johannes beginnt mit den Worten: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“ Er stellt Jesus als das bereits existierende Wort (Logos) dar, durch das alles geschaffen wurde. Dieser Abschnitt betont die Menschwerdung: „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns“ (Johannes 1,14). Für Katholiken bekräftigt dieser Prolog die Göttlichkeit Jesu und die Bedeutung der Menschwerdung im Heilsplan Gottes.

Das Evangelium nach Johannes – Bibelbuch erklärt

III – Die Zeichen und Wunder Jesu

Johannes strukturiert sein Evangelium um sieben Zeichen oder Wunder, von denen jedes einen bestimmten Aspekt der göttlichen Identität Jesu offenbart. Zu diesen Wundern gehören die Verwandlung von Wasser in Wein in Kana (Johannes 2:1-11), die Heilung des Blindgeborenen (Johannes 9:1-41) und die Auferstehung des Lazarus (Johannes 11:1-44). Diese Zeichen sind nicht einfach Machtdemonstrationen, sondern Offenbarungen des Reiches Gottes und der Herrlichkeit Jesu. Sie fördern den Glauben an Jesus als den Sohn Gottes.

IV – Die Reden Jesu: Theologische Offenbarungen

Das Johannesevangelium enthält mehrere Reden von Jesus, die seine göttliche Natur und seine Heilsmission vertiefen. Zu den bekanntesten gehört die Rede vom Brot des Lebens (Johannes 6,22-59), in der Jesus sich selbst als das Brot darstellt, das vom Himmel herabgekommen ist und ewiges Leben schenkt. Die Rede vom guten Hirten (Johannes 10,1-18) offenbart Jesus als denjenigen, der seine Herde führt und beschützt und bereit ist, sein Leben für sie hinzugeben. Die Abschiedsrede (Johannes 14-17) ist eine lange Ermahnung, in der Jesus den Heiligen Geist verspricht, die Verbundenheit zwischen ihm und dem Vater zum Ausdruck bringt und zur brüderlichen Liebe aufruft.

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V – Offenbarungen über die Identität Jesu

Johannes verwendet wiederholt „Ich bin“-Aussagen, um die Identität Jesu auszudrücken. Diese Aussagen spiegeln Gottes Offenbarung an Moses im Alten Testament wider („Ich bin, wer ich bin“ – Exodus 3:14). Jesus beschreibt sich selbst als „das Brot des Lebens“ (Johannes 6,35), „das Licht der Welt“ (Johannes 8,12), „die Tür“ (Johannes 10,9), „der gute Hirte“ (Johannes 10). : 11), „die Auferstehung und das Leben“ (Johannes 11:25), „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Johannes 14:6) und „der wahre Weinstock“ (Johannes 15:1). Diese Aussagen sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der göttlichen Natur Jesu und seiner Rolle bei der Erlösung.

VI – Das Leiden und die Herrlichkeit Jesu

Das Leiden Jesu, wie es Johannes erzählt, ist von Souveränität und Herrlichkeit geprägt. Jesus ergibt sich freiwillig seiner Verhaftung und bekräftigt damit seine Kontrolle über die Ereignisse (Johannes 18,4-11). Die Kreuzigung wird nicht nur als eine Zeit des Leidens beschrieben, sondern auch als die Erhebung Jesu, die Verherrlichung des Vaters und die Erfüllung seiner Erlösungsmission (Johannes 19,17-37). Johannes betont, dass Jesus sich seiner Leidenschaft voll bewusst und willens ist und damit die Heilige Schrift erfüllt.

Das Evangelium nach Johannes – Bibelbuch erklärt

VII – Die Auferstehung und Erscheinungen Jesu

Johannes zeichnet die Erscheinungen des auferstandenen Jesus auf und betont deren transformativen Charakter für die Jünger. Jesus erscheint Maria Magdalena und beauftragt sie, seine Auferstehung zu verkünden (Johannes 20,11-18). Er offenbarte sich auch den Jüngern und schenkte ihnen Frieden und die Macht, Sünden zu vergeben (Johannes 20,19-23). Besonders bedeutsam ist die Begegnung Jesu mit Thomas (Johannes 20,24-29), die in Thomas‘ Verkündigung gipfelt: „Mein Herr und mein Gott!“ Diese Geschichten verdeutlichen die Realität der Auferstehung und ihre Auswirkungen auf den christlichen Glauben.

VIII – Liebe und die universelle Mission

Das Johannesevangelium endet mit einer Szene, in der Jesus Petrus mit der Aufgabe betraut, seine Schafe zu hüten, und damit seine Rolle als Hirte der Kirche bekräftigt (Johannes 21,15-19). Diese Passage wird von Katholiken oft so interpretiert, dass sie die Rolle von Petrus und seinen Nachfolgern in der Führung der Kirche festlegt. Liebe und Dienst werden als zentrale Merkmale des christlichen Lebens dargestellt.

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IX – Die Theologie von Licht und Dunkelheit

Johannes entwickelt einen Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit, der den Kampf zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Lüge symbolisiert. Jesus wird als das „Licht der Welt“ dargestellt, das jeden Menschen erleuchtet (Johannes 1:9, 8:12). Dieses Thema erinnert Gläubige daran, dass die Nachfolge Jesu bedeutet, sich für das Licht zu entscheiden und die Dunkelheit der Sünde und des Unglaubens abzulehnen.

X- Fazit: Ein Evangelium von spiritueller Tiefe

Das Johannesevangelium ist ein Text von immenser theologischer und spiritueller Tiefe. Es bietet eine tiefgehende Reflexion über die Göttlichkeit Jesu, seine Inkarnation und seine Erlösungsmission. Für Katholiken ist dieses Evangelium eine Einladung zu einer innigen Beziehung mit Jesus, zu einem tieferen Verständnis seiner göttlichen Natur und zur aktiven Teilnahme an der Mission der Kirche.

Durch die Betrachtung des Johannesevangeliums sind wir aufgerufen, in das Geheimnis des Lebens Jesu einzutauchen, in dem Licht zu leben, das er bringt, und in der Welt Zeugnis für die Wahrheit seiner Liebe abzulegen. Möge dieses Evangelium uns zu einem tieferen Glauben und einer größeren Einheit mit Gott führen.